König Fußball: Müllheim kickt seit 100 Jahren

Geschichte der Alemannia 08

 

 

MÜLLHEIM. Fußball verbindet. Nicht nur bei der Europameisterschaft. Es waren Fußballer, die vor hundert Jahren die Spielvereinigung Alemannia 08 in Müllheim gegründet haben. Heute hat der Verein vier Sportabteilungen und über 800 Mitglieder. Begonnen hat alles auf einer Wiese beim Bahnhofshotel. Dort haben sie gekickt: Bernhard Dold, Karl Greiff, Emil Itta, Fritz Welchlin und der ehemalige Fußballer aus Karlsruhe, Wilhelm Krebs. Krebs hat die Alemannia als ersten Fußballverein im Markgräflerland gegründet. Weil die Bürger mit Fußball damals noch nicht viel am Hut hatten, konnte der Verein nur durch die Fürsorge eines Freiburger Clubs überleben. Das berichten in ihrer Festschrift die bewährten Säulen der Alemannia, die Senioren Paul Schatz, Franz Stolz und Klaus Sehringer.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz konnte sich der Verein mit viel Idealismus halten – bis zum Ersten Weltkrieg. Ihm fielen zwölf aktive Spieler zum Opfer. Doch Krembs organisierte 1919 die Wiedergründung. Gekickt wurde in der Goethestraße auf dem Areal des heutigen Schulzentrums. Der WM-Titel Deutschlands beim „Wunder von Bern“ 1954 beflügelte auch Müllheim. Unter der Regie von Architekt Heinz Renkert, der in drei Amtszeiten 30 Jahre Vorsitzender war, wurde 1956 das Eichwaldstadion eingeweiht und das Clubheim gebaut.

Nach dem sich – nach 52 Jahren – die Handballer 1999 und später die Baseballer selbstständig machten, hat die Alemannia vier Abteilungen: seit 60 Jahren Tischtennis, seit 1967 Schwimmen und seit 1973 Tanzen. Die größte Gruppe sind nach wie vor die Fußballer, die von Stephan Bienger geleitet werden. Vorsitzender der Gesamt-Alemannia ist seit 1993 Hans Engler. Sein Anliegen ist, dass jede Abteilung autark arbeitet. Ihr Jubiläum feiern die Fußballer mit mehreren Veranstaltungen vom 5. bis 26. Juli.

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.